Dienstag, 10.30 Uhr in einer 3. Klasse der Grundschule Elversberg: Die ganze Klasse ruft „1-2-3-Äktschn“ und schon provoziert ein Mädchen mit schwarzem Kapuzenpulli einen Jungen mit den Worten: „Da ist ja schon wieder der mit dem hässlichen roten Pulli“. Der provozierte Junge grinst nur, dreht sich um und geht weg. Eine von vielen Übungen der Selbstbehauptungs- und Resilienztrainerin Jenny Blug.
Frau Blug ist ausgebildete Erzieherin und Heilpraktikerin und Inhaberin einer eigenen pädagogischen Praxis. Sie führte im September in den dritten Klassen der Grundschule Elversberg das Projekt „Stark-auch-ohne-Muckis“ durch.
Darin lernten die Kinder unter anderem mit Beleidigungen, Provokationen, mit der Wegnahme von Sachen, ungewollten Berührungen oder Gewaltandrohungen stark und selbstsicher umzugehen.
„Füße auseinander, Schultern gerade, wir schauen andern in die Augen“. Mit diesen und ähnlichen verbal begleiteten und angeleiteten Übungen lernten die Mädchen und Jungen, anderen ohne Gewalt und Beleidigungen zu signalisieren, wo ihre Grenzen sind. Sie übten, Gefühle bei sich und anderen wahrzunehmen und diese zu regulieren. Damit die Übungen nachhaltig verankert werden konnten, informierte Frau Blug im Vorfeld des Projektes auch die Eltern über die Inhalte und Ziele dieses Projektes.
„Ein solches Projekt hätten wir ohne die großzügige Unterstützung des Rotary-Clubs und unseres Fördervereins nicht realisieren können“ erklärte Schulleiter Stephan Ohl.
Nur dank der großzügigen Spende des Rotary-Clubs sowie einer zusätzlichen Zuwendung durch den Förderverein der Grundschule Elversberg konnte dieses außergewöhnliche Projekt verwirklicht werden.
Nun bleibt zu hoffen, dass es an der Grundschule Elversberg immer mehr starke Kinder gibt. Kinder, denen es gelingt, bei Provokationen cool zu bleiben, ihre Gefühle zu artikulieren oder einfach wegzugehen. Kinder, die „Stark-auch-ohne-Muckis“ sind.
(Redaktion: Christian Brau)