„Altersbilder neu denken“ – Wohnen im Alter neu gedacht

Die Veranstaltungsreihe „Altersbilder neu denken“ der Gemeinde Spiesen-Elversberg ging am 15. Oktober 2025 in der Artotheke in die nächste Runde. Unter der Moderation von Barbara Wackernagel-Jacobs, ehemalige saarländische Sozialministerin, drehte sich diesmal alles um das Thema „Wohnen und alternative Wohnformen im Alter“.

Als Gäste begrüßte sie Bürgermeister Bernd Huf sowie Kirsten Stelling von der Wohnschule Düsseldorf, die gemeinsam mit ihrer Kollegin Ursula Nell das bundesweit bekannte Projekt ins Leben gerufen hat.

Bernd Huf betonte in seiner Einführung, wie wichtig das Thema Wohnen für viele Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde ist: „Viele ältere Menschen leben in Häusern, die im Alter zu groß oder zu beschwerlich werden. Gleichzeitig wünschen sie sich, in ihrem gewohnten Umfeld zu bleiben und nicht in ein klassisches Altenheim zu ziehen.“

Gerade in Spiesen-Elversberg bestehe die Chance, Leerstände und Bestandsimmobilien neu zu denken und Räume für neue Wohn- und Begegnungsformen zu schaffen. „Wir wollen Strukturen schaffen, die ein gutes Leben im Alter ermöglichen – und zwar mitten in der Gemeinde“, so Huf.

Kirsten Stelling stellte das Konzept der Wohnschule Düsseldorf vor. Ihr Leitsatz: „Man muss Wohnen auch lernen.“ Dahinter steckt der Gedanke, dass man sich rechtzeitig mit der eigenen Wohnsituation, den Wünschen und Bedürfnissen im Alter auseinandersetzen sollte.

Das Projekt entstand aus der Quartiersarbeit heraus und wird ehrenamtlich getragen. „Uns ist wichtig, nicht nur Angebote zu machen, sondern Beteiligung zu ermöglichen“, erklärte Stelling. In Workshops wie „Wie lerne ich, alleine zu wohnen?“ oder in Gesprächsformaten wie der „Herzsprechstunde“ kommen Menschen miteinander ins Gespräch, tauschen Erfahrungen aus und entwickeln eigene Ideen für gemeinschaftliches oder generationenübergreifendes Wohnen.

„Man kann nicht immer darauf warten, dass etwas passiert. Engagement beginnt bei jedem selbst“, betonte Stelling. Wichtig sei aber auch die Unterstützung durch engagierte Kommunen und Akteure vor Ort.

In der anschließenden Gesprächsrunde wurde deutlich, dass auch in Spiesen-Elversberg Potenzial für neue Wohnkonzepte besteht. Die Gemeinde bemüht sich bereits, Leerstände sinnvoll zu nutzen und Orte der Begegnung zu schaffen. Ein Beispiel dafür ist die Artotheke: ein altes Apothekengebäude, das für Kunstausstellungen, Kleinstkonzerte und Kulturveranstaltungen wie diese genutzt wird.

„Wir wollen nicht nur über Pflege, sondern über Teilhabe, Begegnung und Lebensqualität sprechen“, so Huf.

Der Abend machte deutlich: Wohnen im Alter ist weit mehr als eine bauliche Frage, es ist eine soziale. Gemeinschaft, Selbstbestimmung und Austausch sind die Grundlagen, um gut älter zu werden.

Zum Abschluss rief Kirsten Stelling dazu auf, eigene Ideen einzubringen: „Wichtig ist, Orte zu schaffen, die Begegnung, Kommunikation und Lebensfreude ermöglichen.“

Die Reihe „Altersbilder neu denken“ wird fortgesetzt.
Nächster Termin: 19. November 2025
Ort: Artotheke, St. Ingberter Straße 6, Spiesen-Elversberg
Uhrzeit: 18:30 Uhr
Eintritt: frei, keine Anmeldung erforderlich

Die Gemeinde Spiesen-Elversberg lädt alle Interessierten herzlich ein, an den kommenden Abenden teilzunehmen und gemeinsam neue Perspektiven auf das Älterwerden zu entdecken.